Maas, Christel-Maria (2006):
Margaret Fullers transnationales Projekt: Selbstbildung, feminine Kultur und amerikanische Nationalliteratur nach deutschem Vorbild. Göttingen: Göttingen University Press
Monograph
Abstract

Als Literaturkritikerin, Herausgeberin, als Dichterin, Lehrerin und Feministin nimmt Margaret Fuller in dem intellektuellen Leben in Boston eine zentrale Rolle ein. Sie ist eng verbunden mit dem Kreis der Transzendentalisten, ist Mitglied des Transzendental Clubs, von 1840 bis 1841 Herausgeberin der Zeitschrift The Dial und von 1844 bis 1846 Literaturkritikerin für The New-York Tribune. Als ein Kind Neuenglands, das in Boston und Cambridge aufwächst, wird Fuller Teil einer kulturellen Elite. Ihr Interesse an der amerikanischen Literatur wird durch die literarischen Kreise, denen sie angehört, gefördert. Margaret Fuller setzt sich für kulturelle Unabhängigkeit ein, sieht aber zugleich die Möglichkeit, aus dem Erbe Europas eine distinktive Literatur zu bilden. Die deutsche Literatur gewinnt für Fuller als moderne Vorbildliteratur zunehmend an Bedeutung. Den Schwerpunkt ihrer Studien legt die Amerikanerin auf die Literatur der Frühromantik, Romantik und Empfindsamkeit. Bereits früh beschäftigt sich Fuller eingehend mit Frauenfi guren in der Literatur und entwirft Bilder idealer Weiblichkeit, die die Unabhängigkeit und Stärke der Frau feiern. Von zentraler Bedeutung für das Verständnis ihres Weiblichkeitsbildes sind die Werke deutscher Dichter. Der Akt des Schreibens stellt für Fuller die zentrale Möglichkeit dar, sich mit dem Bild des Weiblichen auseinander zu setzen und sich selbst zu definieren.