Diener, Astrid (1998):
""Opposition Is True Friendship": The Differences between Owen Barfield and C. S. Lewis." Inklings-Jahrbuch 16. Ed. Petzold, Dieter. Moers: Brendow. 62-80. Inklings-Jahrbuch 16.
Article in Anthology
Abstract

In the early 1920s a controversy arose between Owen Barfield and C. S. Lewis about the significance and function of poetry. C. S. Lewis’s opinions on poetry were strongly influenced by current dualistic thought. For him, poetry (as an activity of the human mind and spirit) represented an ideal world; ordinary experience and the empirical sciences represented the real world. The ideal and the real were for him two independent and incompatible entities. Barfield, in contrast, objected to an outlook which regarded mind and spirit as something separate from and external to reality. In his view, the dualistic world view, by reducing the individual to a passive observer of a world devoid of spirit, was responsible for the growing spiritual isolation and alienation experienced in the twentieth century. Lewis, who had previously accepted the current dualism uncritically, was led by Barfield to modify his outlook considerably. So did Barfield, as a result of Lewis’s criticism.


Es geht um Owen Barfields und G S. Lewis' Kontroverse der frühen zwanziger Jahre über Bedeutung und Funktion von Dichtung. C. S. Lewis' Ansichten über Dichtung waren stark vom zeitgenössischen dualistischen Denken beinflußt. Dichtung (als eine Aktivität des menschlichen Geistes) repräsentierte für ihn eine Idealwelt; Alltagserfahrung und die empirischen Wissenschaften dagegen repräsentierten die Wirklichkeit. Ideal und Wirklichkeit waren für ihn zwei unabhängige, unvereinbare Bereiche. Im Gegensatz zu Lewis lehnte Barfield eine Denkweise ab} die den menschlichen Geist als etwas betrachtete, das außerhalb der Realität lag und getrennt von dieser existierte. Nach Barfield reduzierte der Dualismus das Individuum zu einem passiven Betrachter einer geistlosen Welt und war deshalb für das wachsende Gefühl der geistigen Isolation und Entfremdung im zwanzigsten Jahrhundert verantwortlich. Lewis, der zuvor den landläufigen Dualismus einfach unkritisch akzeptiert hatte, wurde von Barfield dazu veranlaßt, seine Ansichten entscheidend zu modifizieren. Aber auch Barfield modifizierte aufgrund Lewis' Kritik seine eigene Position.