"Die Lust am Untergang:
Abstract
Berichte vom Untergang der Welt, oder Anspielungen darauf, sind in der zeitgenössischen Populärkultur geradezu allgegenwärtig. Ein Grund für ihre Beliebtheit liegt darin, daß sie weitverbreitete Ängste ausdrücken und gleichzeitig eine Art von beruhigender Rückversicherung bieten. Diese Dualität von Angst und Sicherheit liegt in allen Formen von "Angstlust" vor; sie ist besonders auffallend in Texten, die Untergangsvisionen in einem komischen Licht erscheinen lassen. Drei Fälle von Schwarzem Humor in literarischen Weltuntergangsdarstellungen, jede von einem 'Kultautor', werden etwas genauer untersucht: Cat's Cradle (1963) von Kurt Vonnegut, The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (1979) und seine Folgebände von Douglas Adams, und Good Omens (1990) von Terry Pratchett und Neil Gaiman. Während sich die Romane hinsichtlich Handlung und Umgang mit dem Weltuntergangsthema beträchtlich unterscheiden, gibt es in den zugrundeliegenden Weltanschauungen auffallende Ähnlichkeiten. In jedem der drei Fälle sind sie bestimmt von der Erfahrung, daß der Mensch weder sein Schicksal in die eigene Hand nehmen noch (wie Adams es ausdrückt) "das Leben, das Universum, und so weiter" verstehen kann. Jeder aber hält, trotz der existentiellen Verzweiflung des Menschen, auch einen Hoffnungsschimmer aufrecht.
Accounts of, or allusions to, the end of the world are well-nigh ubiquitous in contemporary popular culture. One reason for their popularity is that they express widespread anxieties while at the same time offering some form of reassurance. This duality of fear and reassurance, while present in all forms of thrill, is most prominent in those texts where visions of destruction are presented in a humorous way. Three cases of black humour in literary treatments of apocalypse, each by a 'cult author', are examined in some detail: Cats Cradle (1963) by Kurt Vonnegut, The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (1979) and its sequels by Douglas Adams, and Good Omens (1990) by Terry Pratchett and Neil Gaiman. While these novels differ considerably in terms of plot and the treatment of the apocalyptic theme, there are striking similarities in the underlying Weltanschauungen. In each case, these are informed by the experience of man's inability to control his destiny and to understand (to use Adams's phrase) “Life, the Universe, and Everything". Each, however, also upholds a gleam of hope in the face of man's existential despair.