Schreier, Josef (2003):
"'Selbstfremdmachung' und Identität: Erkenntnistheoretische Motive bei den Inklings, erörtert mit Bezug auf die Romantik." Inklings-Jahrbuch 21. Ed. Petzold, Dieter. Moers: Brendow. 201-220. Inklings-Jahrbuch 21.
Article in Anthology
Abstract

Dieser Beitrag ist ein philosophisches Experiment. Es geht um die Frage, welche Art Erkenntnis hinter den Schriften der Inklings steht. Mit Bezug vor allem auf MacDonald, Chesterton und C. S. Lewis wird eine Erkenntnisform ermittelt, die sich vom feststellenden und vorstehenden Denken, welches die Neuzeit prägte, abhebt. Es ist eine Erkenntnisform, die davon ausgeht, daß wir von dem, was wir erleben und erfahren, grundsätzlich ‘überrascht’ werden, daß also die Vorgaben, die unser Denken notwendigerweise mitbringt, immer wieder durch die Erfahrung grundsätzlich korrigiert, überwunden, ganz neu gefaßt werden. Das denkende Subjekt findet sich so immer von neuem konstituiert, die Objekte, die Dinge selber offenbaren sich entsprechend immer je neu, im Sinne einer “Epiphanie” . Zwischen beidem, Subjekt und Objekt, spielt sich eine ‘dramatische’ Bewegung ab.


This contribution is a philosophical experiment. The present article looks into the question as to which kind of perception lies at the basis of the writings of the Inklings. This type of perception is identified with regard to, above all, MacDonald, Chesterton and C. S. Lewis as differing greatly from the ‘main stream’ of thought in modem times which refers to a determining and conceptual way of thinking. Perception as viewed by the Inklings presumes that we are fundamentally ‘surprised’ by whatever experience we undergo. This means that any set of constituents upon which our mind might be based will inevitably be revisedy overcome, newly conceived by experience. Thus the thinking subject finds itself ever newly constituted, the objects, the things reveal themselves ever newly in the sense of an ‘epiphany'. Between subject and object we find a sort of 'dramatic' performance taking place.